Hausaufgabe Notfallvorsorge
Wie kann man sich auf den Ausfall des Chefs vorbereiten? Dieser unangenehmen Frage haben sich die Wirtschaftsjunioren Dingolfing-Landau bei einer Vortragsveranstaltung in der Geschäftsstelle der Sparkasse Niederbayern-Mitte in Dingolfing gestellt. Es ist eigentlich ein bekanntes Szenario, das der Rechtsanwalt Alexander Rappl vor den rund 25 Zuhörern ausbreitete: Der Unternehmer verunglückt bei einem Skiurlaub, fällt ins Koma, ist nicht ansprechbar. Die Folge: Das Unternehmen ist kopf- und führungslos, Rechnungen können nicht bezahlt und Aufträge nicht ausgeführt werden, die Bank verweigert den Zugriff aus Firmenkonto, die Krankenkasse macht Druck wegen der Sozialversicherungsbeiträge für die Beschäftigten. Ein unternehmerischer Alptraum, der mit der richtigen Vorsorge leicht hätte vermieden werden können. Trotzdem, berichtete Manuel Klement von der IHK, hätten drei Viertel der Unternehmen keinen „Notfallordner“ mit den notwendigen Vollmachten, Verfügungen und Vertragsunterlagen. Im Notfall drohen dann nicht nur negative Folgen fürs Unternehmen bis hin zur Insolvenz, sondern oft auch heftige Streitigkeiten in der Familie.
Rappl rüttelte seine Zuhörer auf, zeigte Stolperfallen und Fehlerquellen und vermittelte das notwendige Rüstzeug von Vorsorgevollmacht über Patientenverfügung bis Unternehmertestament. Er machte klar, wie wichtig eine rechtzeitige Vorbereitung ist: „Sie können vieles gestalten – aber dann müssen Sie das auch tun!“ Die Hausaufgaben für die Wirtschaftsjunioren im eigenen Betrieb waren damit gesetzt.
Gruppenbild: Organisatoren und Referenten der Veranstaltung zur Notfallvorsorge: Rudolf Maier und Marion Zahn von den WJ Dingolfing-Landau, Manuel Klement von der IHK und der Fachanwalt Alexander Rappl (von links)