Bild: Sebastian Valtl (links) zeigte am Beispiel des eigenen Haushalts, wie sich dank eines Stromspeichers der Strombedarf zum großen Teil aus Solarenergie decken lässt.
Snow Leopard Projects GmbH, Reisbach
„Solare Disruption“ aus dem Vilstal
Solarenergie und Stromspeicher – das sind die wichtigsten Standbeine der Snow Leopard Projects GmbH, dem Unternehmen der Familie Danner aus Reisbach. Gestartet im Bereich Biogasanlagen, liegt heute das Schwergewicht auf Stromerzeugung und -speicherung. Was in diesem Feld möglich ist und welche Anwendungsfälle es gibt, das haben die Danners bei einer Veranstaltung der Wirtschaftsjunioren Dingolfing-Landau erläutert. Die rund 30 Teilnehmer trafen sich dafür zunächst im Privathaus der Danners. Im Keller arbeitet hier ein Stromspeicher mit 8,5 Kilowattstunden Kapazität. In Verbindung mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach decken die Danners damit 65 Prozent ihres Strombedarfs – inklusive der Kraftsteckdose in der Garage zum Laden des eigenen E-Autos. „Das steckt nicht mehr in den Kinderschuhen, die Stromspeicher sind mittlerweile eine ausgereifte Technik“, bekräftigte Sebastian Valtl, der den Part „Anwendung im Privathaushalt“ übernahm.
Was hingegen Großspeicher für Industrie und Gewerbe leisten können, legte in einem Vortragsteil Marco Schmidt von Pfenning Elektroanlagen dar, der auf Einladung der Familie Danner von Ochsenfurt nach Reisbach gekommen war. Er ging auf das Grundprinzip der Stromspeicher ein: „Gerade wenn man den größten Strombedarf hat, scheint die Sonne nicht“, deswegen müsse man speichern. Stromspeicher können aber noch viel mehr, legte er dar. Sie böten etwa eine Notstromversorgung, könnten Schwankungen in der Stromspannung ausgleichen (wichtig etwa für empfindliche Industrieanlagen) oder ermöglichten schlicht eine Verringerung der Stromkosten. Als Praxisbeispiel stellte Schmidt ein von seiner Firma realisiertes Projekt bei einem Logistikunternehmen vor, das sich bereits heute auf drohende Fahrverbote für Verbrenner in den Innenstädten vorbereitet. Dank eines Stromspeichers im industriellen Maßstab ist dieses Unternehmen für das Laden einer ganzen Elektro-LKW-Flotte gerüstet.
Walter Danner, gemeinsam mit seiner Tochter Katharina Geschäftsführer von Snow Leopard Projects stellte das Thema in einen größeren Zusammenhang. Er sprach von „solarer Disruption“, die Ablösung bestehender Geschäftsmodelle und schließlich das Verschwinden ganzer Unternehmen durch Trends wie Solarstrom, Elektromobilität und autonomes Fahren. „Das Elektroauto wird sich aus ökonomischen Gründen durchsetzen“, zeigte sich Danner zuversichtlich. Und zwar als erstes bei den Firmen, das wisse er aus eigener Erfahrung: „Als Unternehmer kann man sich Selbstfahren gar nicht mehr leisten.“
(Text + Bilder: Johannes Karasek, IHK Niederbayern)