Wärmende Sonnenstrahlen blitzen wieder durch die grünenden Zweige, erste Knospen beginnen zu sprießen, die Welt erwacht aus ihrem Winterschlaf – Zeit den Winterspeck hinter sich zu lassen.
Diesem leidigen Spukthema nahm sich Jessica Huber am vergangenen Mittwoch Abend im Postbräu auf Anfrage der Wirtschaftsjunioren hin an. Insbesondere in Kreisen, in denen das Essen ein hochgeschätztes Gut ist, gilt es, den verbliebenen Wintervorrat unter die Lupe zu nehmen und sich die eigene Bequemlichkeit aus den starren Gliedern zu schütteln. Oder sollten die Vorsätze, die 3 Monate zuvor -an Silvester- doch so lauthals bekundet wurden, schon wieder der Vergangenheit angehören?
Dreh- und Angelpunkt sei die Energiebilanz des Einzelnen, informierte die Referentin. Zufuhr und Verbrauch müssen in Relation stehen. Der Bedarf berechnet sich aus Grundumsatz plus Leistungsumsatz. Die Berechnung hierfür muss aber individuell erfolgen. Für den vitalen Astralkörper ist Bewegung das A und O. Natürlich: „Sport ist Mord“, tönt es laut aus den Reihen der Kritiker – 24 Stunden Fitnessstudio 7 Tage die Woche sollten nicht das Ziel sein, sondern vielmehr eine gesunde Balance aus Kraft- und Ausdauertraining. Sogar kleine Zeitaufwände wie ein kurzer Spaziergang oder der Fußmarsch zur Arbeit können etwas bewirken – alltägliche Dinge also, die bewusste gelebt der entscheidende Punkt sein können. Neben gesteigerter Fettverbrennung durch höhere muskuläre Aufwendungen wirkt sich Sport positiv auf den Halteapparat, sowie auf Kondition und Belastbarkeit aus. Das Risiko eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalles kann hiermit minimiert werden. Insbesondere im zunehmenden Alter wird dem Aspekt Bewegung eine immer gewichtigere Rolle zuteil: Ab dem 30. Lebensjahr beginnt der Körper durchschnittlich bis zu rund 40% seiner Muskelmasse abzubauen. Sieht ohne entsprechendes Training also schlecht aus für den ruhenden Adonis. „Vieles kann uns den Weg zeigen, gehen müssen wir den Weg jedoch selbst“, kommentierte die Ernährungsexpertin an dieser Stelle passend, was zu scherzhaftem Stöhnen im Publikum führte. Neben all der Bewegung kommt der Punkt Ernährung hinzu. Grob könne man sich hierbei an der Ernährungspyramide orientieren. Sättigung solle man dem Körper insbesondere durch eine ausreichende Menge an Flüssigkeit, sowie durch Obst, Gemüse und Getreide verschaffen; Zucker, Fette und Alkohol in bewusstem Maße genießen. Auch im Zuge des Fitnesswahns, der insbesondere in der jüngeren Generation eingesetzt hat, wird auf low carb und low fat gesetzt, dafür umso mehr auf Eiweiß – gerne auch in Shakes. Doch mehr als 1g Eiweiß pro 1 kg Körpergewicht belasten Niere, Stoffwechsel und auch Milz. Ungesättigte Fette, wie v.a. Omega 3 und 6 Fettsäuren, sind für den Körper hingegen als Bauteil essentiell. Sie sind unabdingbar für die Hormonproduktion und stärken gleichzeitig die Hirnleistung. „Right carb statt low carb“ist die Devise! Auch weitere Diät Formen fanden Anklang: Die FdH, scherzhaft „Friss die Hälfte“ Diät genannte Nulldiät beispielsweise ist auf lange Sicht gesehen im wahrsten Sinne null effektiv, der Körper beginnt direkt bei Ausfällen sämtliche Reserven einzulagern. Auch Formula Diäten sind nur halbherzig effektiv. Hierbei muss der Mensch stets aktiv seine Zufuhren an das erlangte Gewicht anpassen. Das neueste aus Hollywood, die In-Diät der Stars und Sternchen, wirbt mit Wein und Schokolade als Wundermittel. Ansonsten bleibt sämtliche feste Nahrung jedoch außen vor. Ihr Effekt ist fragwürdig. Auch die Paleo Diät, die sich auf die Ursprungsformen der Nahrung zurückbesinnt, kann nicht zaubern, auch wenn die Versprechungen groß sind. Zumal das Körpergewicht in einer Relation von 50 zu 50 zu der humanen Genetik steht. Dies sei aber keine Entschuldigung, schmunzelt Huber direkt mit erhobenem Zeigefinger. Wünsche sollten sich diesbezüglich trotzdem im Rahmen der Realität bewegen Grundsätzlich gelten folgende Regeln bei der Nahrungsaufnahme: Erstens, nämlich „nicht mehr als 60g Fett pro Tag“ stellt für den Durchschnittsdeutschen mit einer Aufnahme von 100g täglich bereits eine erste Herausforderung dar. Weiter sollte auf schnelle Kohlenhydrate wie Zucker oder Weißmehl verzichtet werden und drei Hauptmahlzeiten mit einer ausgewogenen Proteinzufuhr einen geregelten Ablauf erfahren, denn nur bei gesenktem Blutzuckerspiegel sei ein Abnehmen möglich, machte die Expertin aufmerksam. Ein bewusstes, auf jeden individuell abgestimmtes Programm ist für einen vitalen Start in den Frühling also wichtig. Für eine konkrete Bestimmung des eigenen Typs kann in der Apotheke ein eigener Test erstellt werden. Der finanzielle Aufwand beläuft sich hier auf rund 330€. In gemütlichem Kreise wurden die Informationen bei hitzigen Diskussionen insbesondere über den Muskelschwund ab 30 und die genetische Adonis Falle verdaut.
Und nun: Adios der berühmt-berüchtigten Frühjahrsmüdigkeit, hallo Sommerbody.
Red.: Laura Marsch