Die Zukunft wird schwierig, spannend und speedy
Einen Blick in die Glaskugel wagten die Wirtschaftsjunioren im Kreis Dingolfing-Landau bei der 18. Ausgabe der Wirtschaftstage unter dem Motto: „Zukunft. Mit Sicherheit?“ An zwei Tagen kamen dafür im Bildungszentrum des BMW-Werks in Dingolfing rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammen. Der Hausherr, BMW-Werkleiter Dr. Andreas Wendt, legte seine Philosophie und seine Strategie für die Zukunft des Standorts Dingolfing dar. „Es geht um die nächsten 50 Jahre“, meinte Wendt. Auch Landrat Heinrich Trapp machte deutlich, dass man sich auf Erreichtem nicht ausruhen wolle: „Wir versuchen mit unseren Standortfaktoren dazu beizutragen, dass junge Menschen hier eine Zukunft haben.“ Erwin Huber, aus Tradition Schirmherr der Veranstaltung, forderte dazu auf, mit Mut nach vorne zu gehen: „Die Zukunft wird schwierig, spannend und speedy“, sagte der Landtagsabgeordnete.
Die vier Hauptreferenten der Wirtschaftstage interpretierten deren Motto auf unterschiedliche Weise. Dr. Markus Thannhuber machte die konkreten Auswirkungen und neuen Herausforderungen der Digitalisierung auf sein Unternehmen deutlich, die Einhell Germany AG aus Landau. „In einem digitalen Markt müssen Sie agieren, und zwar ständig, laufend und schnell“, stellte Thannhuber klar. Andreas Dohmen, ehemaliger Manager und heute Berater und Dozent, rüttelte die Zuhörer auf: „Wir sind in Deutschland ein Ingenieursland. Wir denken in Produkten.“ In der digitalen Revolution seien es aber die Geschäftsmodelle, die radikalen Veränderungen unterliegen, weniger die Produkte. Er appellierte an den Mittelstand, eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln – und zwar ausgerichtet auf den Kunden. Der Zukunftsforscher Erik Händeler stellte das Modell der „langen Konjunkturwellen“ nach Kondratieff vor und verlängerte diese Wellen in die Welt von heute und morgen. Bei aller Technikbegeisterung lenkte er den Blick auf den Menschen, auf Sozialverhalten und Gesundheit. „Das, was den Menschen ausmacht, rückt jetzt in den Mittelpunkt“, bekräftigte der Wissenschaftler. Der ehemalige Biathlet Sven Fischer nahm viele Punkte der Vorredner wieder auf. Seine Botschaft: Ohne die Balance zwischen Körper und Geist könne man keine Spitzenleistungen erbringen, weder im Sport noch in der Wirtschaft.
Treffen der niederbayerischen Kreissprecher
Wie bereits in den Jahren zuvor, fand auch heuer im Rahmen der Wirtschaftstage ein Treffen der niederbayerischen WJ-Vorstände statt, zudem unter anderem der WJ-Landesvorsitzende Sascha Schnürer gekommen war. Schnürer berichtete von Positionierungen der WJ im Vorfeld der Bundestagswahl und stellte das Jahresmotto 2017 vor: „Generation Zukunft – Verantwortung für Morgen“. IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart betonte bei der Sitzung die enge Zusammenarbeit zwischen den beiden strategischen Partner WJ und IHK. Die Junioren seien dabei Partner auf Augenhöhe, betonte Keilbart.