Luxus aus Haidlfing
Wer kennt das nicht: Da hat man sich einen schönen neuen Privat-Jet geleistet oder die nächste Yacht in Auftrag gegeben – aber auf einem Standard-Kunstledersessel mag man da natürlich nicht sitzen und der Whirlpool in der Flugzeugkabine fehlt auch noch. Hier kommt Vedder ins Spiel. Seit 2013 ist das Unternehmen mit einem Standort in Haidlfing vertreten, Vedder hatte hier den Luxus-Ausstatter Loher übernommen, einen einstigen Konkurrenten. Wie das Unternehmen arbeitet und welche Wünsche die ganz besonderen Kunden in diesem Geschäft haben, davon haben sich rund 30 Teilnehmer aus dem Kreis der WJ Dingolfing-Landau bei einem Betriebsrundgang einen Eindruck verschafft.
„Wir sind ein Hidden Champion, der in einem bestimmten Segment Marktführer ist“, zeigte sich Nicolas Held selbstbewusst, der als Geschäftsführer den Standort Wallerfing vorstellte. Vedder übernimmt für ganze Residenzen die komplette Innenausstattung, ebenso für Flugzeuge – und zwar nicht für die kleine Propellermaschine, sondern eher für Jumbos in der Klasse eines Dreamliners. Der Schwerpunkt liege aber mittlerweile auf dem Yacht-Ausbau, erläuterte Held. Mit Fotos zeigte er, in welchem Zustand eine solche Yacht ist, wenn die Vedder-Mitarbeiter in die Werft kommen: Das Schiff ist „nackt“, man blickt auf den rohen Stahl, es gibt keine vernünftige Beleuchtung oder gar Möbel. Einzige Ausnahme: die Marmorbadewanne, die braucht nämlich ein eigenes Fundament und die Yacht muss um die Wanne herumgebaut werden. „Wir machen alles, was der Kunde sehen kann“, betonte Held. Das reicht von der Badmöblierung über die Außenbar, vom großen Empfangssalon zum Büro, vom Gästeschlafzimmer bis zur Kommandobrücke. Dabei sei alles handwerkliche Einzelfertigung, mit luxuriösen Materialen von Edelhölzern über Muscheln bis Rochenhaut. Das hat natürlich seinen Preis: Ein Quadratmeter Innenausstattung auf einer Yacht koste im Schnitt 30.000 Euro. Dieser Preis sei aber auch gerechtfertigt, sagte Held: „Wir zelebrieren hier Handwerkskunst – das könnte ein normaler Kunde gar nicht bezahlen.“ Nach der Unternehmensvorstellung führte Vedder-Vertriebsleiter Rainer Luft die Teilnehmer durch die Produktion, in der noch einmal der Anspruch und die Philosophie Vedders deutlich wurde: die Verbindung von traditionellem Handwerk mit modernster Maschinentechnologie.