Wirtschaftsjunioren besuchen BMW-Logistikzentrum – 330.000 Teile von Wallersdorf in die Welt
Über 20 Millionen Kunden weltweit, 330.000 verschiedene Teile auf Lager und eine Gesamtfläche von über 200.000 Quadratmetern – die Zahlen, die das BMW-Logistikzentrum in Wallersdorf vorweisen kann, sind beeindruckend. Einen Eindruck nicht nur von diesen Dimensionen, sondern vor allem auch von den fein abgestimmten Prozessen im Hintergrund eines solchen Unternehmens haben sich die Mitglieder der Wirtschaftsjunioren (WJ) im Kreis Dingolfing-Landau verschafft, die BMW am vergangenen Donnerstag zu einer Betriebsbesichtigung empfangen hat.
Marko Rehmböck vom „Aftersales Business Management“ der BMW Group führte die Gruppe aus 30 Teilnehmern durch das Werk. Er erläuterte zunächst, was „Aftersales“ bei BMW überhaupt bedeute, nämlich eine breite Palette von Ersatzteilen, unterschiedlichen Zubehörteilen sowie Lifestyle-Produkten vom kleinen Fanartikel bis zur kompletten Motorradausrüstung. „Der Aftersales muss stimmen“, sagte Rehmböck, denn ob in Werkstatt und Service für den Kunden alles glatt laufe, bestimme maßgeblich über den nächsten Autokauf. Daher müsse etwa ein Ersatzteil aus Wallersdorf natürlich schnell beim Kunden ankommen, „Zuverlässigkeit geht aber sogar noch vor Geschwindigkeit“, betonte Rehmböck. Die Messlatte liegt also hoch – und BMW pocht auf die Einhaltung dieser Standards. Das ist wichtig, denn das Logistikzentrum selbst wird nicht von BMW betrieben, sondern von den Firmen Kühne + Nagel und Imperial Logistics als Dienstleister. Auch die Hallen gehören nicht BMW, sondern dem Projektentwickler DIBAG Industriebau, mit dem BMW einen langfristigen Mietvertrag geschlossen hat. Daher liegen Leitung und Steuerung des Logistikzentrums in den Händen von rund 50 BMW-Mitarbeitern, der Rest der weit über 1.000 in Wallersdorf tätigen Mitarbeiter ist aber bei den Dienstleistern beschäftigt.
Das 2017 nach einer Bauzeit von nur einem Jahr in Betrieb gegangene Logistikzentrum bildet im Verbund mit dem Dingolfinger „Dynamikzentrum“ und dem Teilelager in Bruckberg das weltweite Ersatzteil-Zentrallager von BMW. Rund 2.500 Lieferanten liefern hierher und per LKW, Schiffscontainer, per Bahn oder Luftfracht gehen die Teile dann weiter zu den Kunden. Mittlerweile steht in Wallersdorf bereits die nächste Erweiterung an: „Die Bagger rollen wieder bei uns“, meinte Rehmböck. 55.000 Quadratmeter Fläche werden dazukommen. Der Grund: einerseits die zunehmende Komplexität und die Menge der benötigten Teile, andererseits die Elektromobilität. Auf dem Gelände des Werks 02.20 in Dingolfing werden Flächen speziell für Teile zu den E-Autos von BMW benötigt, daher wandern Umfänge des Teilevertriebs vom dortigen Werksgelände nach Wallersdorf.
Organisiert wurde der Betriebsbesuch der Wirtschaftsjunioren von deren Vorstandsmitglied Stefan Reitberger. Er bedankte sich bei Rehmböck für die Einblicke ins Herz der BWM-Teilelogistik und kündigte weitere Termine der Junioren in nächster Zeit an, unter anderem eine Fachveranstaltung zum aktuellen Thema „Datenschutz“ am 10. Juli in Dingolfing.